Künstler im Skulpturenpark

Horst Antes

*1936 in Heppenheim, lebt in Karlsruhe

Horst Antes gilt als Begründer der neuen figurativen Malerei in Deutschland. Mit der Figur des Kopffüßlers etablierte er sich zu Beginn der 1960er Jahre in der  internationalen Kunstszene. Die flächige Kunstfigur wurde sein Markenzeichen, das er vielfach in unterschiedlichen Techniken von Grafik über Malerei zur Skulptur variiert hat. Sie besitzt keinen Hals, wenig Brust und Bauch, Kopf und Füße scheinen in eins überzugehen.

Der menschliche Körper ist gerade noch identifizierbar. Wie eine frei erfundene Hieroglyphe tritt der Kopffüßler dem Besucher entgegen, und verbirgt sich gleichzeitig. Die Figur 1000 im Gerisch-Park wirkt so leicht, als ob sie über den Teich wandeln könnte und ihre reliefartige Existenz verwandelt die sie umgebene Landschaft in ein Bild. Es ist dieser Kunstfigur zu eigen, dass sie immer wieder auf sich selbst verweist und damit ein  autonomes System bildet: Ist das noch Kopf oder schon Körper? Ist das noch Bein oder schon Fuß? Ist das noch Skulptur oder schon Bild? Der mythische Aspekt der Daseinsverbundenheit spielt für Antes eine besondere Rolle, aber auch die Auseinandersetzung mit den Katchina-Puppen der HopiIndianer Nordamerikas.

 

Der Künstler sagt selbst dazu: "Die Figuren sind immer auch heitere Kunstfiguren. Man sollte in ihnen nicht stur dämonische Wesen oder Ausgeburten der Hölle oder was weiß ich alles sehen."

  • HA_Figur 1000
    Horst Antes, Figur 1000 (alter Standort), 1987, Stahl mit Gravur und natürlicher Rostpatina, Höhe 220 cm, Foto: Marianne Obst
  • HA_Figur 1000
    Horst Antes, Figur 1000 (Detail), 1987, Stahl mit Gravur und natürlicher Rostpatina, Höhe 220 cm, Foto: Marianne Obst
  • HA_Agamemnon
    Horst Antes, Agamemnon, 1971, Lithografie auf Karton, Plexiglas, 15 × 15 × 6,5 cm, Foto: Alexander Voss